Reykjavík, die nördlichste Hauptstadt der Welt, ist eine Stadt voller Kontraste. Mit einer Bevölkerung von etwa 130.000 Einwohnern ist sie das kulturelle, wirtschaftliche und politische Zentrum Islands. Die Stadt ist bekannt für ihre beeindruckende Naturkulisse, ihre reiche Geschichte und ihre lebendige Kunstszene. In diesem Reisebericht werde ich meine Eindrücke und Erlebnisse während meines Aufenthalts in Reykjavík schildern.
Ankunft und erster Eindruck
Nach einem knapp dreistündigen Flug von Frankfurt am Main landete ich auf dem internationalen Flughafen Keflavík, der etwa 50 Kilometer von Reykjavík entfernt liegt. Bereits bei der Fahrt vom Flughafen in die Stadt wurde ich von der rauen, aber faszinierenden Landschaft Islands begrüßt: endlose Lavafelder, Moosbewachsene Felsen und im Hintergrund die schneebedeckten Berge.
Reykjavík selbst empfing mich mit einer Mischung aus moderner Architektur und traditionellen bunten Häusern. Die klare Luft und die Weite des Himmels trugen zu einem Gefühl der Freiheit und Frische bei, das sofort ansteckend wirkte.
Unterkunft
Ich entschied mich für ein kleines Boutique-Hotel im Herzen der Stadt, nur wenige Gehminuten von der berühmten Hallgrímskirkja entfernt. Das Hotel war gemütlich eingerichtet, mit viel Holz und warmen Farben, die an die isländische Natur erinnerten. Das Personal war ausgesprochen freundlich und gab mir viele wertvolle Tipps für meinen Aufenthalt.
Sehenswürdigkeiten
Hallgrímskirkja
Die Hallgrímskirkja ist wohl das bekannteste Wahrzeichen von Reykjavík. Die monumentale Kirche, die an ein Basaltlavagebirge erinnert, bietet von ihrem Turm aus einen atemberaubenden Blick über die Stadt und die umliegende Landschaft. Der Aufstieg lohnt sich, besonders bei klarem Wetter, wenn man bis zu den Gletschern im Landesinneren blicken kann.
Harpa Konzerthaus
Ein weiteres architektonisches Highlight ist das Harpa Konzerthaus am Hafen. Die Glasfassade des Gebäudes reflektiert das wechselnde Licht und die Farben des Himmels, was zu einem faszinierenden Spiel von Formen und Licht führt. Ich hatte das Glück, ein Konzert des isländischen Symphonieorchesters zu besuchen, das eine Mischung aus klassischer und zeitgenössischer Musik darbot.
Das Nationale Museum von Island
Um mehr über die Geschichte und Kultur Islands zu erfahren, besuchte ich das Nationale Museum von Island. Die Ausstellung umfasst Artefakte aus der Wikingerzeit bis zur Moderne und bietet einen umfassenden Überblick über die Entwicklung des Landes. Besonders beeindruckend fand ich die Sammlung mittelalterlicher Manuskripte und die Darstellung der Besiedlungsgeschichte.
Laugavegur und Skólavörðustígur
Diese beiden Straßen bilden das Herz der Innenstadt und sind ideal für einen gemütlichen Spaziergang. Hier findet man zahlreiche Geschäfte, Cafés, Restaurants und Galerien. Besonders gefallen hat mir das Café “Reykjavík Roasters”, das für seinen exzellenten Kaffee bekannt ist. Auch die kleinen Boutiquen mit handgefertigter isländischer Wolle und Designartikeln sind einen Besuch wert.
Ausflüge in die Umgebung
Der Goldene Kreis
Ein absolutes Muss für jeden Reykjavík-Besucher ist eine Tour auf dem Goldenen Kreis, der die drei bekanntesten Naturwunder Islands verbindet: den Thingvellir-Nationalpark, den Geysir Strokkur und den Wasserfall Gullfoss. Der Thingvellir-Nationalpark ist nicht nur geologisch interessant, weil hier die amerikanische und die eurasische Platte aufeinandertreffen, sondern auch historisch bedeutend, da hier das älteste Parlament der Welt gegründet wurde.
Blaue Lagune
Nur eine kurze Fahrt von Reykjavík entfernt liegt die Blaue Lagune, ein Geothermalbad, das in einer Lavalandschaft eingebettet ist. Das warme, mineralreiche Wasser ist bekannt für seine heilenden Eigenschaften und bietet ein einzigartiges Badeerlebnis. Besonders beeindruckend ist ein Besuch in den frühen Morgenstunden, wenn die Lagune noch in Nebel gehüllt ist und eine fast magische Atmosphäre herrscht.
Kulinarische Erlebnisse
Die isländische Küche ist bekannt für ihre frischen und hochwertigen Zutaten. Fisch und Meeresfrüchte spielen eine große Rolle, aber auch Lamm und Wild. In Reykjavík gibt es zahlreiche Restaurants, die traditionelle Gerichte mit modernen Einflüssen kombinieren.
Restaurant Dill
Eines der Highlights meiner Reise war ein Abendessen im Restaurant Dill, das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet ist. Hier wurde ich mit einem mehrgängigen Menü verwöhnt, das die Aromen Islands in ihrer besten Form präsentierte. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir der fermentierte Hai und das Lammkarree, das perfekt zubereitet war.
Street Food
Auch die Street Food Szene in Reykjavík hat einiges zu bieten. Am Hafen gibt es mehrere Imbissstände, die frische Fischgerichte anbieten. Ein echter Geheimtipp ist der Hot Dog Stand “Bæjarins Beztu Pylsur”, der als der beste Hot Dog Stand der Welt gilt. Der Hot Dog, der mit einer speziellen Soße und knusprigen Zwiebeln serviert wird, ist ein Muss für jeden Besucher.
Nachtleben
Reykjavík mag eine kleine Stadt sein, aber das Nachtleben ist lebendig und vielfältig. Besonders die Bars und Clubs rund um die Laugavegur-Straße bieten für jeden Geschmack etwas. Ich besuchte die “Kaffibarinn”, eine der ältesten und bekanntesten Bars der Stadt, die mit ihrer gemütlichen Atmosphäre und der guten Musik einen perfekten Abschluss eines erlebnisreichen Tages bot.
Fazit
Mein Aufenthalt in Reykjavík war ein unvergessliches Erlebnis. Die Stadt bietet eine faszinierende Mischung aus Natur, Kultur und Geschichte, die durch die herzliche Gastfreundschaft der Isländer noch verstärkt wird. Ob man die atemberaubende Landschaft erkundet, in die reiche Geschichte eintaucht oder einfach das lebendige Stadtleben genießt – Reykjavík hat für jeden etwas zu bieten. Ich kann diese Stadt jedem Reisenden nur wärmstens empfehlen und freue mich schon auf meinen nächsten Besuch.